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Als es dann doch geschah

Als es dann doch geschah, dass die Absperrung zum Schah gesprengt wurde, vergaßen viele der ehemaligen Anhänger, was ihre eigentliche Überzeugung, damals, vor vielen Jahren (oder waren es doch nur Tage?) aussagte. Zumal es heutzutage kein Leichtes mehr ist, dem Löwen, wenn er gerade isst, zuzusehen. Aber das kümmerte den Revolutionsführerkult reichlich wenig und er beauftragte unseren häuslichen Helden Immanurich Kitzsche, das ganze Chaos, welches sich logischerweise, aufgrund der Gründlichkeit des Baumbonzen einstellte, zu bändigen. So sprang er zu dem essenden Löwen; übrigens, er ist schon über 20 Jahre; in den Käfig, der nach Außen hin offen war. (Laut der Bestimmung zum 18. Jahrestag „Über die Freude“.) Als er nun im Käfig ankam; der Sprung dauerte nämlich schon an die zirka 13 Stunden und 4 Minuten, sowie 2 Sekunden; legte er sich zu dem Löwen; sie begrüßten, herzten sich und bissen sich gegenseitig das linke Ohr ab; und aß mit ihm bis die ganze Geschichte ein jähes Ende nahm, wurde ein Jeder der alten Kämpfer lahm. Hä?

Ein Stück lückenloser Prosa ...

Nehmen sie Platz, sehr geehrte Damen und Herren. Hiermit wird der heutige Plädoyerabend für eröffnet erklärt. Wir befinden uns, falls sie es noch nicht bemerkt haben, im Garten Eden der Idealistenfriedhöfe. Aus allen Richtungen hört man das Plätschern der sanften Vernunftbächlein. Die Wege sind gesäumt von den stadtbekannten, wunderschönen Bäumen, des Realismus´, welche über und über mit den Früchten der Saison behängt sind. Doch was sehen unsere Augen jetzt ganz verschwommen am allerhintersten Firmament ? Kommen aus der weiten Ferne, die Adler des Materialismus aus entgegengeflogen? Oder bilden wir uns das nur ein ? Erliegen wir erneut der Illusion? Zum Glück gibt es ja noch die viel gelobten, ewig verehrten, weil unersetzbaren Vogelfänger, die vogelfrei auf die Jagd gehen und ihre Beute dennoch nicht teilen wollen. Da wir diesen Sachverhalt nun keinen Fall billigen können, schwenken wir unser Augenmerk auf die eigentliche Szenerie.
Nun bewegen sich alle involvierten Mächte auf die Eingangstür, mit der uniformen Farbgebung, zu. Da diese Pforte, zu einem sicherlich sehr weitreichenden Unglück, keine Klinke oder ähnliche Öffnungsmechanismen besitzt, verzweifelt der Rädelsführer und hat alle Mühe sein Rudel hungriger, tarnfarbener Wölfe in Zaum zu halten. Mittlerweile traf auch ein kleingewachsener mit allerlei Schwierigkeiten beladener Literat ein, der sich auf einer seiner Wanderungen den Namen “Prophet” zu Recht aneignen durfte. Mit einer Leichtigkeit, die nur Elfen aus einer noch nicht entdeckten Welt zeigen, trat er, an allen den dahockenden, kopfschüttelnden Jammergestalten vorbei, an die fest verschlossene Festung heran und murmelte ein paar Worte, die nur er und einige Eingeweihte, ihm vertrauenswürdig Erscheinende, verstanden. Wenn man den Ohrenzeugen Glauben schenken könnte, hätte er angeblich gesagt:
Wenn ich nicht hier, dann Nichtich woanders aber das Ich noch lange nicht abgebracht von der terminologischen Ordnung. Das Ideal !” Wäre es doch nur möglich Ihnen zu glauben ! Dann könnte man wirklich sagen:
“Moment. Bis Morgen, aber dann entweder weiter, oder doch nicht !”
Es geht nunmal nicht ! Dieses Absordon entbehrt zwar jeglicher Logik und ist ein Paradoxon an sich, aber wie durch ein Wunder öffnete sich die Tür vor unserem Helden und er trat mit der ihm aufgezwungenen, ignoranten Gefolgschaft in einen Saal von unvorstellbarer Größe, der von einem seltsam dunklem, matten Licht, aus einer Öffnung, die der des römischen Pantheon, bis auf eine vollständige Indifferenz, zum Verwechseln ähnelte, aber fähig war, jede Ecke des runden Raumes gewölbeähnlich dunkel aber dennoch erhellend ausfüllen zu können, in eine bezaubernde Banalität getaucht war. Das nur die mürrisch moskitoartige Bande hinter unserem Menschenkind Probleme hatte, sich auf den Beinen zu halten, lag einzig und allein daran, dass sich das sie umgebende Ambiente, als ihr Weltbild herausstellte und in eine rotierende Bewegung glitt. Was mag das für ein Anblick gewesen sein? All diese früher so freien Geister durch die Fliehkraft, des Sein, in die kräftige, mächtige Wölbung gepreßt. Der Prophet aber hielt sich noch immer in einer engelsgleichen Schwebe und brachte aus seinem Schlund ein Rollplakat hervor, auf welchem in großen, wohlgeformten Lettern stand:
“Das habt ihr nun davon! Ich bin frei, doch zum Glück nicht ohne Zweifel.”
Das einzige problembehaftete Pech für unsere glücklosen unsere-Seelen-verkauften-wir-schon-vor-Jahren-Menschen war, dass sie das selbstständige Lesen verlernt hatten……….. Gute Nacht.

Himmelsmächte

Oh Himmelsmächte, tröstende Instanzen
lasst mich an Eurem Busen ruhen.
Ich neige still mein Haupt vor Eurer Größe,
welch Wunder offenbart sich hier mir nun.

Der Himmelslauf begleitet Erdenwege,
das Dazwischen ist davor und auch danach.

Der weise König folgt dem – zur rechten Gottes.
Der Kleine lüftete den Schleier – der die Jugend noch vom Leben schied.

So geht es fort, im Hier und Jetzt,
um Stund, um Tag, um Jahr.
Der Weg liegt neblig klar erkennbar,
- offenbar.